Wahlwerbende Liste zur Gemeinderatswahl am 15. März 2020

Offener Brief der Liste Die Jugend von Lech

 

Liebe Lecherinnen und Lecher,

unsere Betriebe und dadurch auch die Gemeinde haben durch das frühzeitige Ende der Saison einen massiven Einbruch der Einnahmen erlitten. Die medizinische und finanzielle Krise, verursacht durch den Covid-19 Virus, hat nicht nur einen kurzfristigen, sondern möglicherweise einen durchaus langfristigen Einfluss auf unser Geschäftsmodell. Darum kann es gut sein, dass ähnlich wie - oder wahrscheinlich noch schlimmer als - nach der Krise 2007/8 wir auch in den nächsten Jahren einen deutlich erkennbaren Rückgang der Nächtigungen in Lech verkraften müssen.

Wir stehen also vor einer sehr harten und ungewissen Zeit. Nur schwer können wir abschätzen, wie das Reiserverhalten der Gäste und damit die finanzielle Lage sowohl für die Betriebe wie dadurch auch für die Gemeinde in der Zukunft ausschauen werden. Wir sind der Meinung, die jetzige Priorität der Gemeindeverwaltung sollte die Sicherstellung der Überlebensfähigkeit der Lecher Betriebe sein, bevor man mit so einer großen Investition wie dem Dorfzentrum ein nicht abzuschätzendes Risiko eingeht.

Auch die nachhaltigen Veränderungen in Bezug auf Großveranstaltungen und Kongresstourismus sind zu überdenken. Konferenzen und Veranstaltungen sind von Veranstaltungsräumen auf Computerbildschirme gewandert und werden vermutlich auch in Zukunft des Öfteren dort verbleiben.

Die Coronakrise hat einen direkten Einfluss auf den Haushalt der Gemeinde. Weniger Nächtigungen heißt geringere Tourismusbeiträge, geringere Gästetaxe, geringere Kommunalsteuer, geringere Gebühren (Wasser, Kanal etc...) und geringere Ertragsanteile. Durch die dramatisch geringeren Einnahmen der Gemeinde ist der Finanzierungsplan des Projektes Dorfzentrum, selbst bei etwas geringeren Zinsen, neu aufzustellen. Darum sollte man die Finanzierung des Projektes auf der Grundlage der neuen Prognosen überprüfen, bevor man anfängt zu bauen.

Wir wollen damit nicht sagen, dass „nichts“ kommen soll. Jedenfalls glauben wir, dass dieser Sommer nicht der richtige Zeitpunkt ist, ein Projekt dieser Größe und Tragweite zu beginnen, bevor die grundsätzlichen Fragen nicht beantwortet sind. In einem Jahr sind wir hoffentlich in einer besseren Position, die Situation und die Folgen der Krise abschätzen und dementsprechend handeln zu können. Dann kann die nächste Gemeindevertretung, die jetzt eigentlich im Amt sein sollte, Investitionen, die Rückhalt bei der Bevölkerung finden, mit mehr Sicherheit und Zuversicht beginnen.

Bitte teilen Sie diesen Beitrag mit den jeweiligen Gemeindevertretern und dem Bürgermeister, falls Sie auch unserer Meinung sind.

Herzlichst,

Die Jugend von Lech